11. Dezember 2012 - 12.05 Uhr

Geld, Kunst, Macht: eine Kölner Familie zwischen Mittelalter und Neuzeit

Die Hackeneys - ursprünglich Goldschmiede - stiegen auf zu kaiserlichen Bankiers

Am 11. Dezember in WDR5 SCALA eine Buchvorstellung von David Eisermann:

Thesy Teplitzky, Geld, Kunst, Macht: eine Kölner Familie zwischen Mittelalter und Renaissance, Köln: Greven-Verlag, 2012; 144 S., Euro 29,90, ISBN 978-3-7743-0604-2.

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   Vor 500 Jahren war Köln "freie Reichsstadt" - ein reicher Stadtstaat wie Hamburg oder Bremen (Bild: Ab.)

Vor 500 Jahren war Köln „freie Reichsstadt“ - ein Stadtstaat, wie Hamburg oder Bremen. Doch es war nicht eine Flotte von Handelsschiffen, die Köln einflußreich machte – sondern das Geschick und der Reichtum der Kölner Geschäftsleute. In einer prächtigen Buchveröffentlichung erzählt die Kunsthistorikerin Thesy Teplitzky jetzt die Geschichte der Familie Hackeney. Sie waren ursprünglich Goldschmiede. In drei Generationen stiegen sie auf zu kaiserlichen Bankiers. Ähnlich wie die Familie Fugger in Augsburg vermehrten sie ihr Vermögen und ihre Macht durch die Nähe zur Familie Habsburg – das Herrscherhaus, das damals über die größte Machtfülle verfügte. Habsburger herrschten über Spanien und über das Heilige Römische Reich deutscher Nation. Die Hackeneys arbeiteten für Kaiser Karl V. und seinen Vater, Kaiser Maximilian. Sie waren nicht nur Finanziers, sondern auch Verwalter und, wenn es sein mußte, Schuldeneintreiber. Am Kölner Neumarkt errichteten sie sich ein Renaissance-Palais, in dem Karl V. abstieg, wenn er die freie Reichsstadt besuchte. Doch vor allem gaben sie Kunstwerke in Auftrag, die bis heute Bestand haben - den Altar der Heiligen Sippe, den Marientod-Altar des Joos van Cleve und einmalige Bildhauerarbeiten in St. Maria im Kapitol. Hier tragen die biblischen Heiligen nicht nur die Gesichter von Habsburger Herrschern – aus den Gemälden blicken uns die Hackeneys und ihre Frauen bis heute selbstbewußt an.
 

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